Berger Modellbau, Göttingen

Abb. 1 Rosdorf 2008

Abb. 1 Rosdorf 2008

Abb. 2 Annäherung an Form 8

Abb. 2 Annäherung an Form 8

Abb. 3 Rohbau gestrahlt

Abb. 3 Rohbau gestrahlt

Abb. 4 Sh0-Signal

Abb. 4 Sh0-Signal

Abb. 5 Schweißstoß

Abb. 5 Schweißstoß

Abb. 6 Isolasche Zustand 2008

Abb. 6 Isolasche Zustand 2008

Abb. 7 Isolasche Zusatnd 2019

Abb. 7 Isolasche Zusatnd 2019

Abb. 8 Isolasche halbwegs neu

Abb. 8 Isolasche halbwegs neu

Abb. 9

Abb. 9

Abb. 10

Abb. 10

Abb. 11

Abb. 11

Abb. 12

Abb. 12

RAWIE-Bremsprellbock Typ 8

Das Vorbild für mein Modell steht im Bf Rosdorf als Gleisabschluss des ehemaligen Schutzgleises im nördlichen Bahnhofskopf. Der Anschluss über die W16 wurde 2010 abgeräumt, die Reste des Gleises (S 49 und Form 8) und der Prellbock liegen aber noch.
Aus Kostengründen wurden Bremsprellböcke dieser Typenreihe vorzugsweise aus Altstoffen hergestellt. In diesem Fall wurden für die Schienenprofile stark abgefahrene preußische Form 8-Schienen verwendet. Die Bezeichnung Typ 8 bezieht sich auf die Anzahl der Bremsorgane. Ansonsten gibt es diverse Ausführungen mit unterschiedlichen Anordnungen der Aussteifungen und mit Verstärkungsprofilen.
Ich habe schon einige RAWIEs aus S 49-Profilen gebaut und wollte diesmal den zierlicheren Länderbahnschienen modellbauerisch etwas näher kommen. Eine zeichnerische Bearbeitung des S 49-Profils zeigte, dass sich mit vertretbarem Aufwand eine Annäherung an die Form 8-Schienen erreichen läßt. Um gebrauchte Schienen darzustellen, müssen die Köpfe etwas stärker befräst werden.
Für die Verschraubung werden beim Vorbild Weichen- und Laschenschrauben (unterschiedliche Kopfgrößen) verwendet. Die Schlüsselweite der Schrauben von Achim Nolte passt recht gut, aber die Köpfe sind deutlich zu dick ausgefallen. Um mit den Länderbahnschienen zu harmonieren, habe ich die Köpfe abgedreht. Mit einem entsprechend errodierten Drehstahl konnte auch die gewölbte Kopfform nachgebildet werden.
Die kleineren Sechskantschrauben (M 0,6; Sw 1,0) sind ein bißchen zu groß. Aber da mir die Montage mit wirklich schraubbaren Verbindungselementen einfacher schien als mit maßstäblicheren Imitaten, kann ich darüber wegsehen.
Die Metallkostruktion wurde gestrahlt und brünniert. Das Modell wurde noch mit einer leicht gebürsteten Bohle aus Eichenschwellen und einem Sh0-Signal (geätzt aus 0,1 mm Neusilber) komplettiert. Das Originalschutzgleis ist an eine S 49-Weiche Bauart M angeschlossen, nach einigen Metern S 49 auf Oberbau K wurden Form 8-Schienen angeschweißt, die auf Hakenplatten mit Keilklemmplatten liegen. Da das Umarbeiten der Prellbockprofile gut funktionierte, lag es nahe auch das Gleis dem Vorbild entsprechend nachzubauen. Eine beim Vorbild 12 m lange Schiene konnte ich auf meiner kleinen Maschine gerade noch bearbeiten. Die Hakenplatten entstanden in Messingguss.
Die Jahresnägel in den Schwellen lassen vermuten, dass das gesamte Schutzgleis und die dazugehörige Weiche um 1965 herum neu verlegt wurde. Dafür wurden gebrauchte aber noch gut erhaltene Altschwellen genommen (Jahresnägel entsprechen der Aufarbeitung), die teilweise die Kennzeichnung für Spurerweiterungen bis zu 10 mm haben. Die heute noch am besten erhaltene Schwelle wurde offensichtlich etwa 1969 noch als Ersatz eingebaut (Jahresnagel). Die Schwellenabstände betragen 670 bis 700 mm.

Die herbstliche Szene, die ich für das Modell gestaltet habe, spielt um 1970 herum. Angesichts der noch kurzen Liegezeit habe ich deshalb auf eine übertriebene Alterung von Gleis und Bohle verzichtet. Zu dieser Zeit fand man auch noch die weißen Markierungen. Inzwischen werden Bohlen und Standortmarkierungen goldgelb, RAL 1004 lackiert.

Die Ds 800 01 verlangt, dass Laschenstöße mindestens 3 m vor dem Prellbock liegen müssen. Da es sich ja um eine Metallkonstruktion handelt, bot es sich an wie beim Vorbild einen Isolierstoß einzubauen. Die in den 60ern noch üblichen Hartholzlaschen finden sich auch im gesamten S 49-Bereich im Bf Rosdorf.
Der Bremsweg auf dem hinter dem Prellbock dargestellten Schienenstück reicht um Rangierabteilungen von bis zu 400 t bei 10 km/h bzw. ca. 180 t bei 15 km/h bändigen.

Letzte Änderung: 25. August 2019